„Boar, diese Spasten.“

Letzten Samstag haben Ännie und ich die bisher beste Wanderung gemacht, die ich hier erlebt habe: den Aufstieg zum Black Mountain. Nicht nur der epische Herr-der-Ringe-mäßige Name, sondern vor allem der See am Gipfel haben uns auf den Hike aufmerksam gemacht. Hier war’s in letzter Zeit ja auch etwas wärmer. Das Thermometer hat die 30 wohl ein paar mal geknackt. Wegen der Hitze und des zu erwartenden langen Marsches (irgendwas zwischen 13 und 18km. 1100 Meter hoch, 1200m runter) sind wir reichlich zeitig in der Stadt aufgebrochen. Nach kurzer Zeit und den ersten steilen Höhenmetern haben wir ein Päuschen am ersten See des Tages, dem Whyte Lake, gemacht. Baden waren wir dort aber erst am Nachmittag, nach dem Abstieg. Etwa da haben wir auch für ca. 3h die letzten Menschen gesehen. Danach zunächst: Wald, Schlucht, Moskitos, nur leichter Anstieg. Dafür die letzten 500 Hm mit 45+° Steigung, einem super Felsbruch zum Hochkraxeln und zunehmend guter Aussicht zwischen den Bäumen. Und viel Schweiss.

Und dann, am Plateau über dem Hang, sitzen da plötzlich 50 Menschen rum und genießen – völlig unverdient – die Aussicht, weil sie von Norden durch den Cypress Provincial Park gekommen sind. In einem einstündigen Spaziergang! Mit ehrlicher, aber nur halb ernst gemeinter Missgunst schnell weiter, an vielen kleinen Schmelzwasserteichen vorbei auf den Gipfel und nach Fotos und Smalltalk an den Seeeee! Supersache das, und zum Glück mit weniger Besuchern als der Aussichtspunkt. Abkühlung, Molche gucken, Sonnen, große Felsbrocken super finden und heimlich die Leute auslachen, die aussehen wie Sportskanonen, sich aber über Felsen bewegen, als hätten sie gerade das Laufen gelernt. Ja, wir sind schlechte Menschen.

Das Karma hat sich übrigens direkt gerächt und mich die schlechtesten Bilder machen lassen, seit ich hier bin. Ein paar sind zum Glück trotzdem sehenswert:

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