City and Colour

Ich bin gerade auf Intensivstwohnungssuche und werde damit vermutlich auch das gesamte (regnerisch gemeldete) Wochenende verbringen. Genaueres dazu gibts, sobald es wirklich was zu erzählen gibt…aslo ne Wohnung. Nur so viel schon: es ist anstrengend, etwas zu finden, das schön und bezahlbar ist. Auf arbeit wirds hingegen täglich besser, zum Wochenendeinklang gabs sogar ne Runde Kicker nach Feierabend. Und heute war zum ersten Mal $Zahltag$. Ansonsten habe ich heute das Open Air Konzert von City and Colour in Burnaby verpasst, weil es 1830 angefangen hat und ich da gerade erst Feierabend mache. Pech gehabt, aber es gibt Schlimmeres.

Squirrel!

Gestern bin ich via Seabus und Bus in den Lynn Headwaters Regional Park am North Shore gefahren, um den Lynn Peak zu besteigen. Am Parkeingang hab ich nen netten Typen getroffen und wir haben beschlossen, gemeinsam aufzusteigen, um 5 Minuten später festzustellen, dass wir beide in VFX arbeiten. Nach der Wanderung Haben wir am Parkeingang dann auch noch 2 von den coolen Leuten von Chris‘ Geburtstagsparty getroffen, die auch noch meinen Mitstreiter kannten. Verdammt kleine Stadt. In dem Park liegt auch der Crown Mountain, den ich baldmöglichst besteigen will. Ich hoffe, dass sie die Strecke öffnen, bis Ännie hier eintrifft, dann scheuch ich sie gleich da hoch.

Klabusterbären/Taydolf Swiftler

So. Die erste Woche ist rum. Arbeit fetzt, es gab viel Spannendes, hab schon jede Menge gelernt, und es warten ausnahmslos geile Aufgaben auf das FX-Team von Scanline. Außerdem hatte Chris am Dienstag Geburtstag, also hat er mich eingeladen, den Feierabend mit ihm, Anna und noch paar Freunden am Strand zu verbringen. Das sind alles richtig coole Leute! Die meisten sind deutsche Exilanten, außerdem ein Holländer, den wir immer ärgern, wenn es um Fußball geht. Und es stellt sich raus, dass sich genau 4 großgewachsene Jungs in der Runde wünschen, diesen Sommer viel Beachvolleyball zu spielen. WIN.

Donnerstag war ich dann nach Arbeit noch ein kurzes Bier mit Kollegen trinken und anschließend bei Cloud Cult. Die haben erst ein super abgestimmtes Akustik-Set gespielt und nach einer kurzen Pause eines mit Verstärkerunterstützung. Das war leider gefühlte 60dB zu laut, so das viel vom Klang verloren ging. Deren Musik kann man sich gut anhören und es gibt ein paar echte Perlen (z.B. „1x1x1“ und „You’ll be bright“).

Gestern abend war dann Chris‘ richtige Geburtstagsfeier, mit den coolen Leuten vom Strand und noch ein paar mehr coolen Leuten (u.a. Ahmad, einem in London aufgewachsenen Palästinenser,von dem ich gelernt ich habe, dass Marokkaner kulturell alles andere als Araber sind). Chris und Anna wohnen ziemlich geil im 16. Stock im Westend. Vom Balkon aus sieht man die Bucht, die Skyline und die Berge. Wir haben alle ziemlich tief ins Glas geschaut, es gab Hempale (Chris‘ selbstgebrautes und wirklich leckers Bier) und am Ende sogar Jägermeister. Heute war gemeinsames DFB-Pokalfinal-Anschauen, aber das habe ich leider verpasst, weil kurzfristig 2 Wohnungsbesichtigungen anstanden. Eine Wohnung hat einen Miniwasserfall im Schlafzimmer und neben Fitnessraum, Sauna und 25m-Schwimmbecken (das ist hier in den neuen Mietshäusern quasi Standard) kann man dort kostenlos Kanus ausleihen. Das wär Bombe. Dafür liegt es relativ doof (am Wasser, aber sehr abgelegen und an einer der Brücken). Die Besichtigung dieses Prachtstücks ist dann gleich. Mal sehen, wie gut es mir gefällt. Außerdem ist am Montag Feiertag und das Wetter ist entgegen der Vorhersage super. Wenn das morgen auch so ist, muss ich mir wieder nen neuen Wanderweg suchen.

TST_000_0000

Kurze Info zu meinem ersten Arbeitstag: alles cool so weit. Nach ner Menge Papierkram hab ich meine perfekt vorbereitete Workstation und Marcel als Buddy – also Ansprechpartner – zugewiesen bekommen. Den Rest des Tages hab ich damit zugebracht, das Scanline-Wiki zu durchforsten, die Pipeline kennen zu lernen (der feuchte Traum eines jeden 3ds Max-FXlers), mich über die anstehenden Projekte zu informieren und von den Sachen, die schon fertig sind, einzelne Elemente anzuschauen und mich daran zu erfreuen. Außerdem hab ich ein paar Tutorials gemacht, die mit meiner ersten richtigen Aufgabe zu tun haben. Die bekomme ich morgen zugewiesen. An welchem Projekt ich sitze und was ich genau mache darf ich natürlich nicht verraten, aber es wird ein Fest.

Anbei noch 2 Bilder, die damit garnichts zu tun haben und auch nicht schön sind.

Sonntagsausflug

Langsam gewöhne ich mich an die Zeitzone. Nachdem ich gestern noch komplett aus dem Tagesrhythmus und durch schlechtes Wetter quasi an die Couch gefesselt war (dafür habe ich jetzt Baseball verstanden), war ich heute zum Glück etwas fitter und habe bei grandiosem Wetter einen kleinen Ausflug gemacht. Alle, die schon einmal Ersteindrücke aus der Natur um Vancouver gelesen haben (zum Beispiel hier: http://kleinannada.tumblr.com/ oder hier: http://kaffeeohnemilchundzucker.blogspot.ca/), dürfen an dieser Stelle getrost wieder zu Facebook wechseln, nur die Bilder anschauen oder einfach den Raum verlassen.
Mein Tagesziel war der Lighthouse Park, eine kleine Halbinsel nordwestlich von Vancouver, genaugenommen am Westrand von West Vancouver. Gerade nah genug an der Stadt, dass es sich lohnt, hinzufahren (ca. 40 Min mit dem ÖPNV), gerade weit genug weg, um ein bisschen mehr als Vancouver zu sehen. Wie mir während des Ausflugs klar wurde, hat man nämlich von dort aus den ersten Blick auf die „richtigen“ Coast Mountains (siehe Bilder).
Im Park wandert man nicht, man spaziert: der höchste Punkt liegt ca. 100 m ü. NN und alle Wege sind tippitoppi hergerichtet. Trotzdem sind die meisten Strecken sehr naturbelassen und man bekommt einen herrlichen Eindruck von den Regenwäldern der Westküste. Obwohl jede Menge Menschen (und ihre Hunde) unterwegs waren, bin ich oft völlig allein spaziert und konnte mich an allerlei Vogelgeräuschen und Ungestörtheit erfreuen. Außerdem gab es nen eifrigen Seeotter, nen thronenden Weißkopfseeadler und – theoretisch – Waschbären. Aber gerade letztere, die mir die liebsten sind, habe ich leider nicht gefunden.
Heute Abend habe ich mich noch auf ein Schnitzel (ja!) und ein Bierchen mit Marcel (dem ich auf ewig zu Dank verpflichtet bin, weil er mich bei Scanline empfohlen hat), Ellen und Basti (ein lustiger Geselle, der ab morgen zu meinen Kollegen zählen wird) getroffen. Die Hempels zu treffen schaffe ich wohl leider erst im Laufe der Woche. Aber wir habens ja nicht eilig. Wir sind ja noch ein paar Tage hier.

 

Tja, dann mal los…

Hey Leute,

ich sitze grad am Seattle-Tacoma-International Airport und habe noch gut 4,5 Stunden Zeit, die ich direkt mal für ne kleine Eröffnungsnachricht nutze (ich habe viel Zeit, vielleicht wird die Nachricht auch größer. In Zukunft will ich das hier aber übersichtlich halten und im Zweifelsfall eher Bilder sprechen lassen). Aber fangen wir vorn an:

Heute morgen 8:43 der Tiefpunkt des Tages: Ariane verabschieden. Ab jetzt werden die Tage gezählt, bis sie zu Besuch kommt, und zwischendurch wird geskypt, bis die Leitung glüht.
Dann ab mit dem ICE nach Frankfurt und ins Terminal 1. Alles garnicht so leicht mit 2 ausgewachsenen Gepäckstücken und Handgepäck. Beim Checkin durfte ich dann erfahren, dass auch Passagiere, die nur in den USA zwischenlanden, das ESTA (Online-Einreisegenehmigung für 14$) machen müssen. Ich habe zwar die elenden Sicherheitsesotheriker-Datenklauschweine verflucht, aber mich mangels Alternativen trotzdem gefügt, sonst wäre die Reise sehr zeitig vorbei gewesen.

Condor hat mich dann auf viele Arten überrascht: zunächst durften wir im Kindergartenflieger fliegen:Image

So weit so amüsant, sehr cool hingegen: die Boeing 767-Flotte von Condor wird seit 2013 generalüberholt, also nagelneues Interieur, breite, bequeme Sitze, gute Bildschirme zum Filme kucken und sogar USB zum Telefon laden. Im krassen Kontrast dazu: kostenlos anzusehen gab es genau einen Film (The Best Exotic Marigold Hotel, ich musste nach 10 Minuten abbrechen) und eine Episode von Modern Family. Und Kopfhörer muss man kaufen, wenn man keine dabei hat. Dürftig. Also habe ich faire 7€ in den Premiumzugang investiert und während des Flugs dann Dallas Buyers Club, 12 Years a Slave, Gravity und Prometheus geschaut. Das hat mich sogar darüber hinweggetröstet, dass ich von der extrem spannenden Route (Schottland, Island, Grönland, Hudson Bay, Nordkanada, Rocky Mountains) nahezu nix gesehen habe, weil Gangplatz über den Tragflächen. Ich kann also einen Tagflug nur empfehlen und werde versuchen, den Rückflug auch tagsüber und am Fenster zu buchen.

Tja. Und jetz sitz ich hier, nachdem ich den US-Behörden auch als Transitpassagier ALLE meine Fingerabdrücke hinterlassen durfte (geht’s noch?), ein kleiner gescheckter Dackel mein Handgepäck beschnüffelt hat, und ich AUCH ALS TRANSITPASSAGIER mein Gepäck aus- und wieder einchecken musste (um fair zu bleiben: es ist dumm, aber wenigstens aufwandsarm gestaltet). Das Wetter in Seattle ist wie oben schon erwähnt leider nur dazu geeignet, am Flughafen zu bleiben. Der hat dafür eine 1:1-Kopie des Black Mesa Transit Systems, das man nachfolgend leider nur erahnen kann. Es sieht wirklich aus wie das Original:

Image

Naja, ich mach vermutlich gleich noch ein Nickerchen. Hab ja Zeit. Es geht erst um 23:05 weiter.
In Vancouver erwartet mich nach weiteren Einreisestrapazen (Diesmal wenigstens in das Land, in das ich auch will) noch eine kurze Bahnfahrt (notfalls Taxi) zum Apartement, wo mich eine hilfsbereite Produktionsassistentin von Scanline mit meinem Wohnungsschlüssel erwartet. Ich hoffe, die Gute darf sich für die nächtliche Schlüsselübergabe eine Überstunde einschreiben.

Bald mehr, dann auch mit Fotos von ner echten Fotokamera.
Bis dahin: schlaft gut.